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DISSERTATION Titel der Dissertation Joseph Deutschmann: Der Wanderstab. 1. TeilBand 1 von 4 Bänden Verfasserin Mag. Margareth Antonescu angestrebter akademischer Grad Doktorin der Philosophie (Dr.phil.) Wien, 2010 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 332 Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Deutsche Philologie Betreuerin: em. O. Univ. Prof. Mag. Dr. Hedwig Heger

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  • DISSERTATION

    Titel der Dissertation

    „Joseph Deutschmann: Der Wanderstab. 1. Teil“

    Band 1 von 4 Bänden

    Verfasserin

    Mag. Margareth Antonescu

    angestrebter akademischer Grad

    Doktorin der Philosophie (Dr.phil.)

    Wien, 2010

    Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 092 332 Dissertationsgebiet lt. Studienblatt: Deutsche Philologie Betreuerin: em. O. Univ. Prof. Mag. Dr. Hedwig Heger

  • Widmung

    Gewidmet meinen Eltern, meinem Mann und unseren Töchtern Adriana und Madalina.

  • Vorwort Ich bin meinem Mann, Mircea-Dan Antonescu, zu großem Dank verpflichtet. Die technischen Herausforderungen hätte ich ohne seine liebevolle und geduldige Hilfe nie gemeistert. Außerdem danke ich ihm und meinen Eltern für die jahrelange moralische Unterstützung bei der Fertigstellung dieser Arbeit. Ebenso bin ich meiner Betreuerin, Frau em.O.Univ.Prof.Mag.Dr. Hedwig Heger, dafür dankbar, dass sie nie die Hoffnung aufgegeben hat, dass diese, vor Jahren begonnene Arbeit beendet wird. In dankbarer Erinnerung an Frau Prof. Mag. Dr. Margarete Janik, die im Dezember 2009 verstorben ist. Sie hat Generationen von Studentinnen und Studenten ermuntert, ermutigt, zu genauem Arbeiten angehalten und bei ihren Bemühungen unterstützt.

  • A. Einleitung ............................................................................................................................. 9 B. Beschreibung der Handschrift ............................................................................................ 11

    I. Bibliotheksheimat und Signatur ........................................................................................... 11 II. Provenienz ......................................................................................................................... 12 III. Äußeres der Handschrift ................................................................................................... 13

    1. Einband .......................................................................................................................... 15

    a. Der Buchrücken .......................................................................................................... 15 b. Der Buchdeckel .......................................................................................................... 16 c. Das Vorsatzpapier....................................................................................................... 17

    IV. Einrichtung der Handschrift .............................................................................................. 18

    1. Papier ............................................................................................................................. 23 2. Tinte ............................................................................................................................... 23

    V. Charakter der Schrift ......................................................................................................... 25

    1. Der Schreiber ................................................................................................................. 25

    a. Eigentümlichkeiten ...................................................................................................... 25 b. Schrift ......................................................................................................................... 26 c. Duktuswechsel ............................................................................................................ 28 d. Schreibfehler ............................................................................................................... 30 e. Korrekturen, Ausbesserungen, Überschreibungen, Ergänzungen ............................... 32

    C. Zur Person des Dichters ................................................................................................. 37 D. Die Suche nach der von Joseph Deutschmann verwendeten Übersetzung .................... 65

    I. Kriterien und Grundlagen .................................................................................................... 65 II. Untersuchung und Ergebnis ............................................................................................... 77

    E. Inhaltlicher Vergleich mit dem Bibeltext .............................................................................. 81

    I. Auslassungen ..................................................................................................................... 83

    1. Theologisch interessante Auslassungen......................................................................... 83 2. Zusammenfassungen ..................................................................................................... 86 3. Detaillierte Angaben ....................................................................................................... 87 4. Inhaltliche Wiederholungen ............................................................................................ 93

    II. Ergänzungen zum Bibeltext ............................................................................................... 95

    1. Zusätzliche Informationen .............................................................................................. 95

    a. Erklärungen zu Namen und Begriffen ......................................................................... 95 b. Geografische Informationen ........................................................................................ 97

    2. Persönliche Bemerkungen und Kommentare ............................................................... 100 3. Mittel zur Verstärkung ................................................................................................... 107 4. Vergleiche .................................................................................................................... 114 5. Mittel zur Veranschaulichung ........................................................................................ 116 6. Ankündigungen, Einleitungen, Vorausgriffe .................................................................. 119 7. Rückverweise ............................................................................................................... 125 8. Zusammenfassungen ................................................................................................... 126 9. Begründungen und Erklärungen ................................................................................... 127 10. Vermutungen .............................................................................................................. 136 11. Theologisch wichtige Ergänzungen ............................................................................ 139 12. Unwichtige Ergänzungen ............................................................................................ 146

    III. Änderungen .................................................................................................................... 149

  • 1. Andere Namen oder Bezeichnungen ............................................................................ 149 2. Andere Schreibweise .................................................................................................... 149 3. Formale Unterschiede .................................................................................................. 150 4. Andere Reihenfolge ...................................................................................................... 151 5. Wiedergabe direkter Reden .......................................................................................... 153 6. Theologisch relevante Änderungen .............................................................................. 155

    IV. Theologischer Standpunkt Deutschmanns ...................................................................... 158 V. Absicht Deutschmanns mit seiner Bibelbearbeitung ........................................................ 159

    F. Stil, Sprache und Form ..................................................................................................... 161

    I. Satzbau ............................................................................................................................ 161

    1. Satzzeichen .................................................................................................................. 186 2. Strophen ....................................................................................................................... 196 3. Satzglieder ................................................................................................................... 198

    II. Wortarten ......................................................................................................................... 201

    1. Verb ............................................................................................................................. 201 2. Nomen.......................................................................................................................... 203 3. Adjektiv......................................................................................................................... 205 4. Pronomen ..................................................................................................................... 206 5. Numeralia ..................................................................................................................... 210 6. Konjunktionen............................................................................................................... 212 7. Leitwörter ..................................................................................................................... 214 8. Eigenartige Ausdrücke ................................................................................................. 217

    III. Vers- und Strophenbau ................................................................................................... 221

    1. Reim ............................................................................................................................. 221 2. Strophenbau ................................................................................................................. 224

    G. Bewertung Deutschmanns als Dichter .......................................................................... 229 H. Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................. 233

    I. Abkürzungen ..................................................................................................................... 233 II. Abkürzung der biblischen Bücher ..................................................................................... 235

    I. Literaturverzeichnis .......................................................................................................... 237

    I. Bibelausgaben .................................................................................................................. 237 II. Sekundärliteratur.............................................................................................................. 243

    J. Joseph Deutschmann: „Der Wanderstab“ ......................................................................... 249

    I. Band I, Theil 1 ................................................................................................................... 249 II. Band II, Theil 2 ................................................................................................................. 393 III. Band II, Theil 3 ................................................................................................................ 507 IV. Band III, Theil 4 .............................................................................................................. 587 V. Band IV, Theil 5 ............................................................................................................... 697 VI. Band IV, Theil 6 .............................................................................................................. 801 VII. Band IV, Theil 7 ............................................................................................................. 867 VIII. Band IV, Theil 8 ............................................................................................................ 951 IX. Band V, Theil 9 ............................................................................................................... 965 X. Band V, Theil 10 ............................................................................................................ 1079 XI. Band VI, Theil 11 .......................................................................................................... 1167 XII. Band VI, Theil 12 ......................................................................................................... 1273 XIII. Band VI, „Die Klaglieder des Propheten Jeremias“ ..................................................... 1379

  • XIV. Band VII, Theil 13 ....................................................................................................... 1397 XV. Band VII, Theil 14 ........................................................................................................ 1513 XVI. Band VIII, Theil 15 ...................................................................................................... 1585 XVII. Band VIII, Theil 16 ..................................................................................................... 1711 XVIII. Band XX, „Auszug“ ................................................................................................... 1803

    K. Lebenslauf...................................................................................................................... 1877 L. Zusammenfassung ......................................................................................................... 1879

  • 9

    A. Einleitung Die vorliegende Dissertation besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil bietet Informationen zur

    Handschrift „Der Wanderstab“ von Joseph Deutschmann aus dem Stift Klosterneuburg und zur

    Person des Dichters, der zweite Teil beinhaltet die Edition des Manuskripts. Aus praktischen

    Gründen werden Abkürzungs- und Literaturverzeichnis nicht ans Ende der Arbeit, d.h. nach der

    umfangreichen Textwiedergabe des Originals gestellt, sondern an das Ende des ersten Teiles.

    Die Edition des Manuskriptes schließt in Bezug auf Orthografie, Groß- und Kleinschreibung,

    Getrennt- und Zusammenschreibung und Interpunktion so nahe wie möglich an das Original an,

    das heißt dass der Text, so weit es möglich ist, fotografisch wiedergegeben wird. Der Zeilenfall

    und die Texteinrückungen des Deutschmann-Textes werden berücksichtigt. Bei kurzen Zitaten

    wird der Zeilenfall als Schrägstrich (/) gekennzeichnet, ebenso der Seitenumbruch bei

    Prosatexten von Joseph Deutschmann. Die Seitennummerierung wird aus dem Original

    übernommen, wo Deutschmann nicht nummeriert, bleiben auch in der Edition die Seiten ohne

    Bezeichnung. Zusätzlich gibt es eine fortlaufende Seitennummerierung der gesamten

    Dissertation, die sich im Deutschmann-Text fortsetzt. Im Normalfall werden zwei Seiten

    Deutschmann-Text auf einer Seite wiedergegeben, außer er hat mehr Text als seine üblichen 21

    Verszeilen auf einer Seite, z.B. durch Ergänzungen.

    Übernommen von Deutschmann wurde seine Kennzeichnung von Kapitelenden des biblischen

    Textes durch einen längeren Querstrich bzw. von Buchenden der biblischen Bücher durch drei

    Querstriche untereinander.

    Angabe der Textstellen in den Deutschmann-Bänden wie folgt: I/1/12,3 bedeutet I.Band, 1.Theil,

    Seite 12, 3.Zeile. (Deutschmann hat die Bände nur im Inhaltsverzeichnis nummeriert, nicht am

    Buchrücken oder am Titelblatt, die Angabe am Buchrücken in arabischen Zahlen gibt bei ihm

    den jeweiligen Teil an.)

    Der Geminationsstrich wurde aufgelöst zu „mm“ bzw. nn.

    Außerdem erfolgt die Auflösung der durch über den Buchstaben gestellten kleinen „e“ bei den

    alten Bibelausgaben als gängige Umlaute, das Zeichen wird als etc. wiedergegeben.

    Der Querstrich über einer Jahreszahl mit Weglassung der ersten Position wird aufgelöst zur

    normalen Schreibweise.

  • 10

    Bei den verwendeten Bibelübersetzungen wird das Titelblatt fotografisch abgeschrieben, der

    Zeilenfall wird durch / gekennzeichnet. Die Bandangabe erfolgt in eckiger Klammer am Ende der

    Titelblatt-Wiedergabe.

  • 11

    B. Beschreibung der Handschrift

    I. Bibliotheksheimat und Signatur Die Handschrift befindet sich im Augustiner Chorherren Stift Klosterneuburg und hat die

    Signatur Ms 1346 im Katalog Neuzeitl. Hss. CCL 1257ff.

    Folgendes steht auf der Bibliothekskarte:

    Deutschmann, Josef k.k. Kreisforstkommissär des Viertels Untermannhartsberg in NÖ Der Wanderstab. (Poetische Bearbeitung der ganzen hl. Schrift in Versen) In den Tagen seiner Quieszenz zu seiner Beschäftigung und zu seiner Erbauung metrisch bearbeitet, und zwar im Jahre 1835…, ohne Unterbrechung durch einundzwanzig Jahre fortgesetzt und in seinem 84. Lebensjahre im Jahre 1856 am Vorabende des heil. Leopold mit den zwey Büchern der Machabäer geendet. 33 Teile 1-33 in 19 Leinenbde gebunden. Der Rest befindet sich in losen Bögen im Handschriftenzimmer. Dazu gehört ein Band: Die Herberge auf dem Wege nach Golgotha in Hernals. Ein Auszug aus dem 12.-16. Teile des Wanderstabes. Der Verfasser wollte sein Werk auch drucken lassen und reichte es bei der Wiener Zensur ein. Nachfolgend der Bericht des Zensors: ‚Der Wanderstab. Ein Gemälde der Urwelt und ihrer Bewohner. Von Jos. Deutschmann.- Manuskript. – Eine Übersetzung des Pentateuch u. Josua in gereimten Versen. Von sogenannten poetischen Licenzen und Zusätzen abgesehen, ist das ganze Werk in seiner Darstellung so niedrig gehalten, daß es dem Gegenstande durchaus nicht entspricht. Die Poesie steht auf einer so tiefen Stufe der Mittelmäßigkeit und Gemeinheit, daß die hl. Schrift dadurch in ihrer Erhabenheit und Würde verliert. Das Heilige muß auch in einer würdevollen Sprache und Form erscheinen. Non ad mittitur. 4. Aug. Zenner 1837„. Siehe Th. Wiedemann, Die kirchl. Bücher Censur in der Erzdiözese Wien in ‚Archiv für österr. Geschichte„. Wien, 1873. 50 Bd. S. 488. Von demselben Verfasser erschien gedruckt: Entwurf zur Erhebung eines gleichmäßigen jährlichen Ertrages der Forste … Korneuburg, gedruckt bei J.M. Walter, 1821. (M I, 69).

  • 12

    II. Provenienz In der Bibliotheksheimat gibt es ein „Zuwachs-Verzeichnis der Handschriften (16. bis 20.

    Jahrhundert) der Stiftsbibliothek Klosterneuburg.“ Darin wird unter der Signatur Ms 1346 die

    Handschrift „Deutschmann Josef Der Wanderstab. Poetische Bearbeitung der ganzen Hl.

    Schrift. 1835 – 1856.“ angeführt. Als Bandanzahl wird 20 genannt.

    Sonstige Hinweise auf die Provenienz der Handschrift sind in der Stiftsbibliothek Klosterneuburg

    nicht vorhanden.

  • 13

    III. Äußeres der Handschrift Die Handschrift besteht aus insgesamt 20 Leinenbänden, die nicht bandweise nummeriert sind.

    Bezeichnet sind nur die Teile und der „Auszug aus dem Wanderstabe“ (Bd. XX): 1, 2-3, 4-5, 6-8,

    9-10, 11-12, 13-14, 15.16., 17.18., 19.20., 21, 22, 23-25, 26., 27., 28., 29, 30, 31-33, „Auszug“.1

    In Band I liegt ein Inhaltsverzeichnis, von Joseph Deutschmann geschrieben, es sind zwei lose

    Blätter:

    Inhalt des Wanderstab's. Erster Band. Erster Theil: Die Patriarchen. oder das erste Buch Moses, Genesis. Zweyter Band. Zweyter und dritter Theil: Moses in Egypten und in der Wüste; und Moses in der Wüste; oder das zweyte und dritte Buch Moses, Exodus und Leviticus. Dritter Band. Vierter und fünfter Theil: Moses in der Wüste; und Moses an der Gränze Kanaan's. oder das vierte und fünfte Buch Moses, Numeri und Deuteronomium. Vierter Band. Sechster, siebenter und achter Theil: Josua; dessen Siege in Kanaan; die Schicksale Israels unter den Richtern; die kindliche Ruth und der edle Boas. Fünfter Band. Neunter und zehenter Theil; Die Schicksale Israels unter den Königen. [Ende des ersten Blattes, auf der rechten Seite beschrieben.] Sechster Band. Eilfter und zwölfter Theil: Die Schicksale Israels und Juda unter den Königen; nebst den Klagliedern des Propheten Jeremias Siebenter Band. Dreyzehenter und vierzehenter Theil: Das Evangelium Jesu Christi vom heil. Matthäus und das vom heil. Markus. Achter Band. Fünfzehenter und sechzehenter Theil:

    1 Die Band-Bezeichnung findet sich bei Deutschmann nur in seinem Inhaltsverzeichnis.

  • 14

    Das Evangelium Jesu Christi vom heil. Lukas, und das vom heil. Johannes. Neunter Band. Siebzehnter und achtzehnter Theil: Die Offenbarung des heil. Johannes, des Evangelisten; und der Prophet Daniel. Zehenter Band. Neunzehnter und zwanzigster Theil: Das Buch Hiob, und das Buch Tobias. Eilfter Band. Einundzwanzigster Theil: Die Handlungen der Apostel. [Ende der zweiten, links beschriebenen Seite] Zwölfter Band. Zweyundzwanzigster Theil: Die Psalme David's. Dreizehnter Band. Dreyundzwanzigster, vierundzwanzigster und fünfundzwanzigster Theil: Das Buch Esther, das Buch Judith, und der Prophet Jesajas. Vierzehnter Band. Sechsundzwanzigster Theil: Der Prophet Jeremias. Fünfzehnter Band. Siebenundzwanzigster Theil: Der Prophet Ezechiel, und als Anhang Das hohe Lied Salomon's. Sechzehnter Band. Achtundzwanzigster Theil: Die zwölf kleinen Propheten. Siebzehnter Band. Neunundzwanzigster und dreyßigster Theil: Die zwey Bücher der Machabäer. [Ende der 3., rechts beschriebenen Seite]

    Im Folgenden werden alle 20 Bände bei der Beschreibung der Handschrift berücksichtigt, wenn

    auch der inhaltliche Schwerpunkt der Dissertation auf den Bänden I bis VIII und dem „Auszug“

    liegt.

  • 15

    1. Einband

    a. Der Buchrücken Schrift und Zeichen auf allen Buchrücken sind geprägt und gold gefärbt. Am oberen Ende

    befindet sich eine gerade goldene Linie, darunter ein dreieckiges Rankenmotiv, mit der Spitze

    nach oben. Unterhalb steht der Name des Dichters, unter diesem der Titel „Wanderstab“. Unter

    dem Titel befindet sich eine gewellte Linie, unter dieser die Angabe des Teiles und darunter

    wieder ein dreieckiges Rankenmotiv, dessen Spitze nach unten zeigt. Den Abschluss am

    unteren Rand bilden eine gerade Linie und darunter eine Motivzeile.

    Das obere Rankenmotiv ist in den Bänden I bis X gleich, auch in den Bänden XI bis XX ähnlich,

    wobei Band XVII eine Ausnahme bildet, weil hier der untere Teil verkehrt dargestellt wird. Auf

    den Buchrücken der Bände XVIII und XIX findet man kleinere Abweichungen.

    Die Wiedergabe des Familiennamens des Dichters hängt von der Breite des Buchrückens ab.

    Bei schmalen Bänden nur Deutschmann (ohne Genitiv-s): I, IV, VII, IX, X, XI, XII, XIII, XVIII, und

    XIX. Dabei ist auf den Buchrücken der Bände IX, X und XIX kein Platz, um den Namen

    vollständig zu schreiben, er lautet daher nur „Deutschma“. Bei den Bänden XIV, XV, XVI und

    XVII wird der Name abgeteilt „Deutsch/mann‟s“.

    Die Nummerierung der Teile bei zwei oder mehr Teilen in einem Band erfolgt mit Bindestrich (2-

    3, 4-5, 6-8, 9-10, 11-12, 13-14, 23-25, 31-33) oder mit Punkt (15.16., 17.18., 19.20.). Bei nur

    einem Teil in einem Band ohne Punkt (1, 21, 22, 29, 30) oder mit Punkt (26., 27., 28.). Die

    Ziffern ab Teil 23 sind etwas größer geschrieben.

    Der Titel „Wanderstab.“ wird mit einem Punkt versehen, wenn der Buchrücken breit genug ist

    und zwar bei den Bänden II bis VIII und XIV bis XVIII, wobei bei letzteren der Titel abgeteilt ist

    zu „Wander-stab.“ Band XVIII verwendet ein angefügtes e und den Punkt: „Wander-stabe.“

    Band XIX teilt ab, ohne Punkt, obwohl genügend Platz vorhanden ist: „Wander-stab“.

    Unter dem Titel findet sich auf den Buchrücken von Band I bis XIII eine Wellenlinie, die Bände

    XIV bis XIX weisen keine Linie auf.

  • 16

    Das zweite Rankenmotiv ist auf den Bänden I bis VI gleich, die Bände VII bis X weisen kleine

    Abweichungen auf, die Bände XI bis XVI sind etwas anders gestaltet. Bei Band XVII ist wieder

    ein Teil verkehrt, der obere Teil ist umgekehrt wie in den Bänden XI bis XVI. Band XVIII und XIX

    sind gleich gestaltet, Band XX ist anders, aber bei allen Bänden findet sich eine ähnliche

    Darstellung.

    Den unteren Abschluss des Buchrückens bildet bei allen Bänden eine gerade goldene Linie wie

    am oberen Rand. Unter dieser befindet sich jeweils eine Musterreihe, die ungefähr einen halben

    Zentimeter breit ist. Band I bis X hat unter der Linie eine Reihe mit Doppelbögen, wie auf den

    Kopf gestellte breite U. Band XI hat Rautensymbole, Band XII eine Doppelreihe kleiner Dreiecke

    mit breiter Spitze, die Bände XIII bis XVII zeigen zwei Wellenlinien, die Bände XVIII und XIX

    eine Wellenlinie und darunter eine weitere gerade Linie. Band XX („Auszug“) hat wie Band XII

    eine Doppelreihe Dreiecke. Vermutlich sind die jeweils gleichen Bände zur gleichen Zeit

    gebunden worden.

    b. Der Buchdeckel Der Buchdeckel ist aus Pappe mit Leinenüberzug und misst ca. 18 x 18,5 cm. Die Farbe des

    Einbandes ist bei den Bänden I bis VII dunkelgrau und bei den Bänden VIII bis XX dunkelbraun,

    wobei XVIII bis XX etwas heller sind. Das Leinen hat bei den Bänden I bis XII eine ganz feine

    Rautenmusterprägung, bei den Bänden XIII bis XX ein noch feineres und kleineres

    Kästchenmuster. Der Leineneinband weist drei Verzierungen auf, die einen Rahmen bilden:

    außen sind zwei goldene Ränder, der erste ist etwas breiter, der schmälere gleich innen

    daneben. Diese durchgehenden Ränder sind bei allen Bänden gleich gestaltet. Innerhalb dieser

    Ränder sieht man eine feine Rankenmusterprägung, die nicht gold gefärbt ist. Sie ist ungefähr

    einen Zentimeter breit. Das Rankenmuster ist bei den Bänden I bis XVII und XX gleich gestaltet,

    die Bände XVIII und XX weisen ein Stäbchenmuster auf.

    Der Hinterdeckel ist genau gleich gestaltet.

    Die Blattränder sind in allen Bänden gold eingefärbt.

  • 17

    c. Das Vorsatzpapier

    Eine Art des verwendeten Vorsatzpapieres weist ein Marmormuster mit unregelmäßiger

    Straffierung auf. Brombeerfarben mit schwarz sind die Bände I bis VII und XII gestaltet, blau-

    rosa mit schwarz die Bände VIII bis XI. Zwei Bände haben ebenfalls marmoriertes Muster, aber

    ohne Straffierung: Band XIII zeigt als Grundfarbe dunkelbraun, mit Marmorierungen in rot und

    schwarz, Band XIV hellbraun als Grundfarbe und ebenfalls ein Marmormuster in rot und

    schwarz. Das Vorsatzpapier von Band XV ist mit einem bunten Muster gestaltet, es dominieren

    die Farben gelb, rot, blau und grün. Das Muster sieht aus wie feine Wellen oder Bögen in

    Spalten bzw. Reihenform in Längsrichtung, jeweils ca. 5mm breit und eng aneinander gereiht.

    Band XVI hat ein ähnliches Wellenmuster, unregelmäßig, quer, bunt in den Farben rot, gelb,

    grün und braun. Bei Band XVII unterscheidet sich das Vorsatzpapier des Vorderdeckels vom

    Hinterdeckel, es ist hier am Vorderdeckel wie in Band XVI gestaltet, der Hinterdeckel hat das

    gleiche Muster, allerdings in Längsrichtung. Die Bände XVIII bis XX haben kein buntes

    Vorsatzpapier, bei XVIII und XIX wurde einfarbig weißes, bei Band XX einfarbig hellgraues

    Papier verwendet.

  • 18

    IV. Einrichtung der Handschrift

    Der gesamte Text ist einspaltig. Die Gliederung erfolgt in drei Strophen zu je sieben Verszeilen

    pro Seite und durch Einrückungen der jeweils zweiten, vierten und siebten Verszeile.

    Die Zeilenzahl pro Seite ist durchgehend, bis auf wenige Ausnahmen und Seiten mit

    Überschriften, 21 Verszeilen von annähernd gleicher Länge. Ab Band XII und zwar genau erst

    ab Seite 7 schrieb Deutschmann immer vier Strophen auf eine Seite, diese Bände haben dann

    immer 28 Verszeilen auf einer Seite.

    Vermutlich nummerierte Deutschmann die Seiten vorher, weil der Duktus des Schrift oft nicht

    zum Seitentext passt, zum Beispiel I/1/243 hat er die Zahl mit einer dicken Tinte geschrieben,

    seine Arbeit am Text beginnt auf dieser Seite nach einer Arbeitspause neu mit kleiner, feiner

    Schrift und dünner Tinte.

    Auf den ersten nummerierten Blättern der jeweiligen Bände stehen nur zwei Strophen, ab der

    folgenden Seite sind es - bis auf wenige Ausnahmen, auf die noch im Einzelnen eingegangen

    wird - drei gleich gebaute Strophen bzw. ab Band XII vier Strophen. Sie bestehen aus sieben

    Verszeilen. Deutschmann rückte immer die zweite, vierte und letzte Zeile einer Strophe ungefähr

    einen Zentimeter ein.

    Auffällige Änderungen im Seitenaufbau gibt es nur im 1. Teil, auf den Seiten vier, fünf, sechs

    und sieben. Auf jeder Seite sind jeweils vier ganze Zeilen ergänzt, auf Seite fünf sogar zweimal

    vier Zeilen. Die erste Ergänzung auf Seite vier ist mit kleinerer Schrift unter der dritten Strophe

    angefügt. Inhaltlich ist es die Aussage „Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag“. Auf

    Seite fünf musste Deutschmann zweimal vier Zeilen einfügen, für den zweiten und den dritten

    Schöpfungstag dieselbe abschließende Aussage. Das ging sich platzmäßig unter der ersten

    bzw. unter der dritten Strophe nicht aus, also stellte er die Ergänzungen quer neben die

    jeweilige Strophe. Die Einfügung kennzeichnete er mit einem großen „Absatzzeichen“. Auf den

    Seiten sechs und sieben musste er die Ergänzungen auch quer an die Seite der zweiten bzw.

    ersten Strophe stellen, da zwischen den Strophen kein Platz war. Die Ergänzungen betreffen

    auch hier die abschließende Aussage zum vierten und fünften Schöpfungstag.

    Im VIII. Band gibt es eine Strophe, die aus nur vier Zeilen besteht, die Zeilen fünf bis sieben

    fehlen: VIII/15/34, 1. Strophe.

    In Band I liegt lose das Inhaltsverzeichnis des „Wanderstabs“, von Deutschmann geschrieben,

    nach der Art der Schrift am Ende seiner Arbeit an dem umfangreichen Text angefertigt. Die

  • 19

    Schrift ist sehr klein, wie bei der Ergänzung des Titels in Band I. Der Teil des Titelblattes „[…]

    Und zwar im Jahre 1835 am Mariahimmelfahrtstage damit begonnen ohne Unterbrechung durch

    einundzwanzig Jahre fortgesetzt und in seinem vierundachtzigsten Lebensjahre im Jahre 1856

    am Vorabende des heil. Leopold mit den zwey Büchern des Machabäer geendet.“ Wurde nach

    Beendigung der Arbeit von Joseph Deutschmann ergänzt. Die Schrift ist kleiner und der

    Zeilenabstand enger, wie in den späteren Bänden seines umfangreichen Werkes. Das

    Inhaltsverzeichnis ist ein Bogen, beschrieben sind die Seiten 1 bis 3, ohne Seitennummerierung.

    Das Inhaltsverzeichnis geht bis zum XVII. Band, also dem 29. und 30. Teil, das sind die zwei

    Bücher der Makkabäer. Das ist auch das Ende, das er in die nachträgliche Ergänzung am

    Titelblatt in Band I eingetragen hat. Aber danach gibt es noch Band XVIII, XIX und den

    „Auszug“. In Band XVIII zeigt sich ein Fehler Deutschmanns, der hier wieder einen 30. Teil,

    nämlich die Paulusbriefe, anführt. Das heißt, eigentlich müsste er insgesamt auf 34 Teile

    kommen und nicht nur auf 33. Unklar ist, warum er die letzten zwei Bände weder im

    Inhaltsverzeichnis noch am Titelblatt in Band I angibt. Wenn er sie erst nachträglich geschrieben

    hat, hätte er das noch ergänzen können. Das Inhaltsverzeichnis weist nämlich eine leere vierte

    Seite auf.

    Der „Auszug“ passt nach dem Schriftbild in die Anfangszeit seiner Arbeit am Bibeltext.

    In Band I folgt nach dem Vorsatzblatt ein leeres Blatt, dann die Titelseite, deren Rückseite leer

    ist, anschließend die Vorrede, deren zweiter Teil befindet sich auf der Rückseite. Band I hat 277

    beschriebene Seiten, die Nummerierung beginnt nach der Vorrede mit der Seite 1. Am

    Buchende sind zwei leere Blätter.

    Alle Blätter dieses Bandes haben kleine Löcher, wie Durchstiche, am Innenrand oben und

    unten, und zwar 2 cm von oben bzw. 1,5 cm von unten und 1 cm vom Innenrand. Diese Löcher

    finden sich nur im ersten Band. Auf den leeren Seiten in Band I gibt es keine Bleistiftlinien. Am

    Inhaltsverzeichnis und auf der Titelseite hat Deutschmann Bleistiftlinien für jede Zeile

    vorgezeichnet, sonst auf allen Seiten nur den linken Rand mit Bleistift markiert und die erste

    Zeile jeder Strophe.

    Band II ist wie Band I gestaltet, er beginnt nach dem Titelblatt mit Seite 3. Der erste Teil in

    diesem Band hat 227 Seiten, der zweite 156 Seiten. Zwischen den einzelnen Teilen in einem

    Band befinden sich immer mehrere leere Seiten. Die leere Seite am Buchende weist die

    Bleistiftlinierung auf, mit der Deutschmann den Rand und die erste Zeile jeder Strophe

    vorzeichnet.

  • 20

    Im Band III beginnt die Nummerierung der Seiten mit Seite 3. Auf dieser Seite gibt es keine

    Bleistiftlinie am linken Rand, nur die erste Zeile der beiden Strophen zeigt jeweils eine

    Bleistiftlinie. Beschrieben sind in diesem Band 212 Seiten und 205 Seiten.

    Die Nummerierung der Seiten beginnt auch in Band IV mit Seite 3, er umfasst 129, 166 und 26

    beschriebene Seiten.

    Band V nummeriert ab Seite 3, er hat 227 und 172 beschriebene Seiten.

    In Band VI ist die dritte Seite nicht nummeriert, er hat 207, 208 und 34 Seiten. Am Ende dieses

    Bandes ist noch eine Seite mit einer Bleistiftlinierung versehen, für die Einrichtung der 1.

    Strophe und die Linie an der Seite.

    Band VII weist die Seitennummerierung ab Seite 3 auf, er umfasst 230 und 141 beschriebene

    Seiten.

    In Band VIII ist die erste Textseite nicht nummeriert, er hat 251 und 183 Seiten. Am Buchende

    findet man noch die leere Rückseite von Seite 182 und zwei leere Blätter, auf allen diesen

    Seiten am Buchende sowie auf der Vorderseite des Vorsatzblattes hat Deutschmann die

    Bleistiftlinien eingezeichnet.

    Band IX nummeriert die erste Textseite auch nicht, er weist 112 und 106 beschriebene Seiten

    auf. Am Buchende folgt noch ein leeres Blatt, dessen Vorder- und Rückseite sowie die folgende

    Vorderseite des Vorsatzblattes sind mit Bleistiftlinien versehen, und zwar an dem linken

    senkrechten Rand und der Linie für die erste Strophe.

    In Band X ist die dritte Seite nicht bezeichnet, er besteht aus 182 Seiten und 69 Seiten.

    Band XI nummeriert die dritte Seite, er umfasst 244 Seiten und zwei leere Blätter am Ende des

    Buches. Auf dem ersten leeren Blatt sind auf der Vorder- und Rückseite die Linien für den

    seitlichen Rand und für die erste Strophenzeile eingezeichnet.

    In Band XII bezeichnet Deutschmann die Seite 3, dieser Band hat 307 Seiten. Die Seiten 3 bis 6

    sind wie in den anderen Bänden bisher gestaltet, das heißt auf Seite 3 zwei Strophen und auf

    allen weiteren Seiten drei Strophen. Ab Seite 7 des XII. Bandes schreibt Joseph Deutschmann

    vier Strophen auf eine Seite, er wählt eine etwas kleinere Schrift und einen etwas engeren

    Zeilenabstand. Diese Form hält er bis zum letzten Band durch.

    Band XIII weist keine Seitennummerierung auf der ersten Textseite auf, aber drei Strophen statt

    der bisher zwei auf dieser. Auch das behält Deutschmann in den weiteren Bänden bei. Der

    Band besteht aus 41, 58 und 245 Seiten.

    Auch Band XIV hat keine Seitenangabe auf Seite 3. Er umfasst 262 beschriebene Seiten.

    Band XV nummeriert die erste Textseite auch nicht. Er hat 242 Seiten plus 23 Seiten, wobei

    dieser kurze Teil, „Das hohe Lied Salomon‟s“, auf dem Buchrücken nicht als eigener Teil

    angeführt wird. Auf dem Titelblatt dieses Teiles im Bandinneren wurde die Angabe

  • 21

    „Achtundzwanzigster Theil“ wieder ausradiert. Ebenso wurde im lose in Band I liegenden

    Inhaltsverzeichnis beim XV. Band die Zeile „Achtundzwanzigster Theil“ ausradiert und darüber

    geschrieben hat Deutschmann: „und / als Anhang / Das hohe Lied Salomon‟s.“

    Band XVI weist eine Besonderheit bei der Bleistiftlinierung der Zeilen auf: Auf dem Blatt vor dem

    eigentlichen Titelblatt finden sich auf der Vorderseite die fünf kurzen Bleistiftlinien für das

    Titelblatt, die Deutschmann auf dem nächsten Blatt wiederholt und beschriftet. Dieser Band hat

    217 beschriebene Seiten und auch am Buchende eine Besonderheit. Das Ende der einzelnen

    biblischen Bücher und damit auch das Buchende werden immer mit drei Querstrichen, die

    jeweils etwas schmäler als der vorherige Strich sind, gekennzeichnet. Bei diesem Band sind es

    als einzigem sechs solche Linien.

    Band XVII bezeichnet die Seite 3 nicht, er umfasst 183 plus 129 Seiten. Der zweite Teil in

    diesem Band ist der 30. Theil: „Das zweyte Buch der Machabäer.“, er ist am Buchrücken nicht

    als gesonderter Teil ausgewiesen. Band XVII ist ein herausragender Band, weil Joseph

    Deutschmann mit diesem offenbar seine Arbeit beendet hat, wie er auch in Band I am Titelblatt

    ergänzt hat. Deshalb findet man in Band XVII auf Seite 130 einen Nachruf, der zwei Strophen

    umfasst, und auf den Seiten 131 bis 133 die Wiederholung des Inhaltsverzeichnisses, das in

    Band I lose liegt, mit kleinen Abweichungen.

    Der Nachruf beginnt ähnlich wie die Vorrede:

    Nachruf. Dieß Etwas in Versen, jedoch kein Gedicht,

    Wofür es die Welt gern verschreyet, Dieß Etwas nun sey ihr – als Epos zwar nicht –

    Als heil‟ge Ballade geweihet, Damit sie sich, eh„ zum Gerichte der Herr Vom Himmel erscheinet, zum Glauben bekehr„

    Und seiner Erscheinung sich freue. Der Stoß meines Wanderstab‟s forderte zwar

    Zum Vortrag den Epos zu wählen, Allein meine Absicht, mein Vorhaben war

    So klar und so schlicht zu erzählen, Daß selbst der Gemeinste ihn leichtlich erfass„; Um dieß zu erreichen, vermeint„ ich, es pass„

    Hiezu der Gesang der Ballade. Der Verfasser.

    Nun zu den geringen Unterschieden dieses Inhaltsverzeichnisses im Vergleich zu dem lose in

    Band I eingelegten. Hier geht die erste Seite, Seite 131, nur bis zum IV. Band, im losen bis zum

  • 22

    V. Band. Auf Seite 132 sind die Bände V bis XI verzeichnet, auch das lose Blatt geht auf der

    zweiten Seite bis Band XI. Seite 133 nennt Deutschmann beim XII. Band nur „Die Psalmen.“ im

    Vergleich zu „Die Psalmen David‟s“. Band XV bezeichnet er hier „Der Prophet Ezechiel, nebst

    dem hohen Liede Salomon‟s“, während er, wie schon erwähnt, beim losen Inhaltsverzeichnis

    radiert hat und schreibt „und als Anhang das hohe Lied Salomon‟s.“ Eine Kleinigkeit ist beim

    XVII. Band anders: Hier lautet die Angabe „Das erste und zweyte Buch der Machabäer.“, im

    losen Inhaltsverzeichnis: „Die zwey Bücher der Machabäer“.

    Die Inhalte der Bände XVIII und XIX werden in keinem Inhaltsverzeichnis erwähnt, vielleicht hat

    Joseph Deutschmann sie nach Fertigstellung von Band XVII verfasst und gar nicht mehr damit

    gerechnet, diese auch noch veröffentlichen zu können. Allerdings hätte er da auf wichtige

    biblische Texte verzichtet.

    Band XVIII nennt am Titelblatt: „Der Wanderstab. / Dreyßigster Theil. / Die Epistel des heiligen

    Paulus an die Römer, Korinther, Galater, / Epheser, Philipper, Kolosser, Thessaloniker,

    Timotheus, Titus, Philemon, Hebräer, / der heil. Apostel Jacobus, Petrus, Johannes und Judas. /

    von / Joseph Deutschmann.“

    In Band XVIII ist die Seite 3 nicht nummeriert, er enthält 70 plus 177 beschriebene Seiten, es ist

    nur der Brief an die Römer gesondert mit Seitennummerierung versehen.

    Die Titelseite von Band XIX lautet: „Der Wanderstab. / Einunddreyßigster Theil. / Das Buch der

    Sprüche Salomon‟s. / von / Joseph Deutschmann.“

    Seite 3 ist nicht nummeriert, der 31. Theil umfasst 125 Seiten. Dazu kommt dann der 32. Theil:

    „Das Buch Ecclesiastes oder der Prediger“ mit 42 Seiten und der 33. Theil: „Das Buch der

    Weisheit“ mit 77 Seiten. In diesem Band ist die erste Textseite nicht nummeriert.

    Band XX hat folgendes Titelblatt: „Die Herbergen / auf dem Wege nach dem Golgotha in

    Hernals. / von / Joseph Deutschmann. / Ein Auszug / aus dem 12ten, 13ten, 14ten, 15ten und 16ten

    Theile seines gleichartig bearbeiteten biblischen Werkes – noch Manuscrip[t]2 / betitelt: / Der

    Wanderstab.“

    Im „Auszug“ ist Seite 3 nummeriert, er hat 145 Strophen und so wie die ersten Bände nur drei

    Strophen auf einer Seite. Am Buchende sind die Rückseite sowie zwei von den folgenden drei

    leeren Blättern mit Bleistiftlinien für den linken Rand und die Strophenanfänge verziert.

    Selten schreibt Deutschmann bis knapp an den rechten Rand, Beispiele sind I/1/209,19;

    II/2/66,20; II/3/101,20; III/5/8,6;

    2 t fehlt, weil Deutschmann ganz an den Zeilenrand geschrieben hat.

  • 23

    Das Titelblatt des „Auszugs“ weist eine Zeile auf, die bis an den rechten Rand geht: In Zeile

    sieben musste Deutschmann sogar auf den letzten Buchstaben aus Platzmangel verzichten:

    „[...] – noch Manuscrip“. Ebenso bringt er II/4/7,13f den zweiten Bindestrich nach einem

    Einschub nicht mehr unter, weil er mit einer sehr breiten Schrift bis an den rechten Rand

    schrieb: „[...] Als: viermal zehn tausend – noch war sie nicht all / Ein tausend fünf hundert

    darüber.“

    1. Papier Das Papier ist glatt, bis auf ganz seltene Ausnahmen, wie eine leichte Falte, die senkrecht in der

    Blattmitte sichtbar ist und vom oberen Rand bis zur dritten Strophe reicht auf Seite I/1/225. In

    Band IV gibt es auffällig viele Falten am Innenrand der Seite, ab Seite 66 regelmäßig, die Falte

    wird ab Seite 96 leichter und verschwindet dann.

    Immer wieder muss Deutschmann über Holzspäne schreiben, die auch den Schriftfluss stören

    können, wie zum Beispiel II/2/61,15.

    Stockflecken auf dem Papier findet man zum Beispiel II/2/127 zwischen der zweiten und dritten

    Strophe am linken Rand. Seite II/3/128 zeigt am unteren Rand der Seite „Fingerabdrücke“ mit

    heller Tinte. An manchen Stellen scheinen gelbe Flecken auf, besonders stark IV/6/76 und

    V/9/128 in der linken oberen Ecke.

    Kleinere Löcher im Papier gibt es selten. IV/7/141,19 könnte man an ein Brandloch eventuell

    von Asche denken, weil das kleine Loch einen hellbraunen Rand aufweist.

    An manchen Stellen scheint die Schrift von der Rückseite durch, Beispiele: III/4/157, 3.Strophe,

    III/4/158, 3. Strophe und III/4/179, 2. Strophe.

    Auf etlichen Seiten ist die Schnur vom Binden sichtbar, einige Beispiele sind: III/5/3, „Auszug“ S.

    114f und 122f, III/5/202f, IV/7/68f, V/10/170f, VII/13/3 und 34f, VIII/16/3, VII/13/90f.

    Eine Stelle zeigt auffällige kleine Löcher: I/1/100,21: „Und Enkeln [...]“. Bei dem E sieht man vier

    Nadeleinstiche untereinander. Der Grund dafür ist unklar.

    2. Tinte Die Farbe der Tinte variiert, sie ist manchmal sehr hell, dann wieder dunkel, auf manchen Seiten

    bräunlich, auf anderen schwarz, manchmal sehr dünn, an anderen Stellen dick. Dazu einige

    Belegstellen: Auffallend hell ist die Tinte in der ersten Strophe I/1/264, die Schrift ist außerdem

  • 24

    hier klein und eng, dazu gibt es viele größere Tintenspritzer. Hell, fein und dünn ist die Schrift

    u.a. auch II/2/216 und II/3/79. Auf den Seiten III/5/8, 18 und 63 ist jeweils die erste Strophe mit

    sehr dunkler Tinte geschrieben, während die zweite und dritte Strophe extrem hell sind. Ein sehr

    helles Braun weisen die Seiten III/4/109 und 113 auf, während die Seite 112 dazwischen eher

    schwarz ist. Bräunliche Tinte verwendet Deutschmann II/2/46,8ff, sie wird dann 48,15ff wieder

    schwarz. Schwarz sind die Seiten II/2/204f, Seite 206 ist dann sehr hell, dünn und fein, die

    Schrift wirkt hier klein, spitz und eckig, was sich in der dritten Strophe ändert, die dunklere und

    dickere Tinte zeigt. An manchen Stellen sind auch einzelne Strophen ungleichmäßig, was Farbe

    und Stärke der Tinte betrifft, zum Beispiel III/4/33 in der zweiten Strophe ist die Tinte

    ungleichmäßig in der Farbe und zum Teil dunkler oder schwarz. III/4/26 ist die erste Strophe

    braun, die beiden anderen sind schwarz. Überhaupt gewinnt man in Band III/4 den Eindruck, als

    hätte Deutschmann für die Korrekturen nach Radierungen häufig schwarze Tinte genommen.

    Auch an anderen Stellen findet man Ausbesserungen einzelner Buchstaben oder

    Nachziehungen von einzelnen Buchstaben mit schwarzer Tinte, oft auch nach Radierungen.

    Weitere Beispiele für auffällig dunkle Tinte: II/2/150; sehr schwarz IV/6/28; dicke und schwarze

    Tinte und daher auch große Schrift VIII/17/6; 20f und 22f; große und dunkle Schrift findet sich

    auch im „Auszug“ Seite 40 und 45; schwarze Tinte mit kleiner und dünner Schrift: III/5/89, 3.

    Strophe.

    Helle Tinte kann man unter anderem III/4/35, 3. Strophe sehen, sie verrinnt z.T. stark auf dem

    Papier; helles Braun verwendet Deutschmann z.B. V/9/110 bis 112.

    Die Anzahl der Seiten, die mit einer Art Tinte geschrieben wurden, ist unterschiedlich. Man kann

    nicht auf ein gewisses Arbeitspensum Deutschmanns schließen.

    Das Papier weist oft und viele kleine, relativ unauffällige Tintenspritzer und Tintenpatzen auf.

    Einige Stellen sind auffälliger, weil es sehr viele Tintenspritzer gibt: I/1/143,1 und II/2/216 vor

    allem in der 1. Strophe. II/2/76 und 83 sind viele sehr kleine Tintenpunkte auf der Seite verteilt.

    Viele Spritzer auf der ganzen Seite findet man auch III/4/22. Ebenso: IV/8/3; VII/13/52;

    VIII/15/194f.

  • 25

    V. Charakter der Schrift

    1. Der Schreiber

    a. Eigentümlichkeiten Deutschmann verwendet die Kurrentschrift.

    Auf jeder Titelseite eines Bandes nennt Deutschmann seinen vollen Namen und setzt hinter den

    Familiennamen eine eigenartige Zeichnung, die direkt nach dem letzten Buchstaben beginnt

    und aussieht wie mehrere kurrente r oder s, die mehrmals durchgestrichen sind, rechts darüber

    finden sich noch zwei Linien, die wie stilisierte Wolken wirken. In vielen Akten des

    niederösterreichischen Landesarchivs aus Deutschmanns Zeit und Umfeld finden sich bei den

    Unterschriften ähnliche Zeichnungen. Seine Unterschrift in den Akten auf verschiedenen

    Schreiben sieht genauso aus wie auf den Titelblättern der „Wanderstab“-Bände.

    Unter das Ende der zweiseitigen Vorrede im ersten Band, die auf jeder Seite nur eine Strophe

    hat, setzt Deutschmann die Anfangsbuchstaben seines Namens D.J., wobei das D wie ein

    Kleinbuchstabe aussieht.

    Man merkt an der Schriftgröße und am Zeilenabstand die lange Zeit, die zwischen Beginn und

    Fertigstellung des umfangreichen Werkes liegt, nämlich 21 Jahre. Auf dem Titelblatt des ersten

    Bandes ergänzt Deutschmann die Information über den Beginn und das Ende der Arbeit an den

    Büchern in einer viel kleineren Schrift und mit viel engerem Zeilenabstand. Auch die später

    geschriebenen Bände haben eine kleinere Schrift und einen engeren Zeilenabstand, dann

    stehen nicht mehr drei, sondern vier Strophen auf einer Seite.

    Eine Auffälligkeit in Deutschmanns Schreibweise findet sich bei Auslassungen, die er mit

    Apostroph kennzeichnet: statt geh‟n oder seh‟n schreibt er das Wort ohne Absetzen und ohne

    den ausgelassenen Buchstaben weiter und macht den Apostroph über die Stelle des

    ausgelassenen Buchstabens. Beispiele: wollt (IV/7/97,9), fragt (VIII/16/139,15). Oft macht er den

    Apostroph auch erst nach dem Wort, das er ohne Absetzen schreibt: geschehn„, ersehn„, sehn„,

    stehn„.

    Wie viel schreibt Deutschmann in einem Zug? Manchmal kann man nach drei oder vier Seiten

    einen Neubeginn erkennen, über die Dauer der Schreibpause kann man keine Angaben

    machen. Oft sind viele Seiten ohne erkennbaren Neuanfang, was aber nicht heißt, dass

    Deutschmann seine Arbeit nicht unterbrochen hat. Den Neubeginn der Arbeit erkennt man an

    der kleineren Schrift und der feineren Tinte.

  • 26

    Sehr oft beginnt Deutschmann mit der Arbeit wieder nach einem Kapitelende, die Schrift ist

    kleiner und zarter, die Tinte oft dünner und heller. Beispiele dafür u.a.: I/1/97,1ff; I/1/163,1ff;

    I/1/173,8ff; V/9/40,15ff; Oft sind die Zeilenabstände bei einem Neubeginn wesentlich enger als

    davor: I/1/145 ist die 3. Strophe der Kapitelanfang, die Schrift ist auffällig kleiner und die

    Zeilenabstände sind enger, sodass die Strophe – trotz des Kapiteltrennstriches – auf gleicher

    Höhe wie auf der vorigen Seite endet. I/1/102 endet das Kapitel nach der zweiten Strophe, aber

    Deutschmann schreibt noch die dritte Strophe auf diese Seite, also den Beginn des neuen

    Kapitels, und arbeitet dann auf Seite 103 nach einer Pause weiter.

    Die Umlautpunkte werden oft mit Bleistift vorgezeichnet und dann mit Tinte darüber

    geschrieben, zum Beispiel „geöffneten“ (II/2/171,4), „tödtete“ (VI/11/159,3). Dass sie fehlen,

    scheint Deutschmann beim Korrekturlesen aufgefallen zu sein. Manchmal werden die mit

    Bleistift vorgezeichneten Umlautpunkte auch nicht mit Tinte nachgezogen, weil er es vergisst

    und ihm diese kleine, noch ausstehende Korrektur nicht mehr auffällt, Beispiel „Öffnung“

    (IV/6/65,14), „tödtete“ (VI/11/25,5).

    Es ist eine Eigenart Deutschmanns, Zeichen wie Punkt, Beistrich, Apostroph und die

    Umlautpunkte nur mit Bleistift stehen zu lassen und nicht nachzuziehen. Die Zeichen scheinen

    mit Bleistift beim Korrekturlesen eingefügt worden zu sein. Vielleicht wurde die Korrektur von

    anderer Hand gemacht und Deutschmann fallen deshalb die kleinen Ergänzungen mit Bleistift

    nicht auf, wenn er die Änderungen durchführt.

    Eine weitere Eigenart ist die Kennzeichnung der biblischen Kapitel- bzw. Buchenden. Ein

    Kapitelende wird mit einem waagrechten Strich gekennzeichnet, das Ende eines Teils bzw.

    eines biblischen Buches mit drei waagrechten Strichen unter einander, wobei der nächste immer

    etwas kürzer als der vorherige ist, und die Striche sind zentriert. Die Länge der Striche, zum

    Beispiel II/3/156 beträgt 9,9 cm, 8 cm und 6,3 cm.

    b. Schrift Deutschmanns Schrift bietet aufgrund des enormen Textumfanges viele verschiedene Facetten.

    Man erlebt den Verfasser in verschiedenen Stimmungen, körperlichen und seelischen

    Verfassungen und das über viele Jahre hinweg. Im Folgenden für die verschiedenen Arten

    seiner Schrift Beispiele aus dem Text:

    Manchmal wirkt die Schrift, als würde Deutschmann jetzt mit neuem Elan und Schwung an die

    Arbeit gehen, die Schrift ist dann schwungvoller und größer, manchmal auch breiter und wirkt

  • 27

    insgesamt großzügiger. Groß und schwungvoll ist die Schrift u.a. I/1/141,8ff; I/1/156,1ff;

    I/1/216,1ff (die folgende Seite ist dann viel kleiner geschrieben); I/1/228,1ff ( die folgende Seite

    zeigt eine kleine, auffallend gleichmäßige Schrift); großzügig und weit ist die Schrift auf Seite

    I/1/248, schwungvoll und groß II/2/26 und II/3/132.

    Band III beginnt mit einer viel größeren Schrift, als Band II geschrieben ist, die Zeilen reichen

    weiter hinunter auf der Seite, fast bis an das Seitenende. III/4/5f muss Deutschmann den

    Zeilenabstand sogar verkleinern, weil kaum mehr Platz ist. Auch II/5/10f geht die Schrift bis an

    das Seitenende hinunter, weil sie so groß ist. Schwungvoll und auffällig groß sind auch die

    Seiten V/9/168f und 180f.

    Manchmal findet man längere Passagen, in denen Deutschmann klein und eng geschrieben hat,

    in denen auch der Zeilenabstand sehr eng ist, beispielsweise der Teil VIII/15. Der zweite Teil in

    diesem Band, VIII/16, zeigt eine größere Schrift.

    Stellenweise hat man den Eindruck, als würde ein Neueinsetzen der Arbeit Deutschmanns

    durch eine deutlich engere und kleinere Schrift angezeigt. Die Buchstaben sind dann auch

    enger beieinander. Oft schreibt er nur wenige Seiten in dieser Art, zum Beispiel I/1/27, 2.

    Strophe bis 28, 2. Strophe.

    Den Neubeginn der Schreibarbeit findet man besonders oft nach einem Kapitelende. Dafür gibt

    es sehr viele Beispiele: I/1/73,15; I/1/81,1; III/4/15,15 u.v.m.

    Es gibt einige Stellen, da könnte man Deutschmanns Schrift als flach charakterisieren: III/4/57;

    VI/11/44 – 51 und VI/12/178f. Dazu zählen auch: II/2/74, 1. und 2. Strophe, II/2/84, 2. und 3.

    Strophe, II/2/142, 1. Strophe, II/2/194, 1. Strophe.

    Teilweise sind die Unterlängen einzelner Buchstaben erstaunlich lange und reichen in Worte der

    unterhalb stehenden Zeile. Etliche finden sich u.a. I/1/51. Auch reicht z.B. die Unterlänge des E

    von „Er“ (I/1/121,16) in der eingerückten Verszeile in die nächste, nicht eingerückte Zeile am

    Anfang.

    Es gibt Seiten und Stellen, wo die Schrift schräger, also mehr nach rechts geneigt, ist. I/1/112 ist

    die Schrift auf der ganzen Seite schräger als üblich. Manchmal ist es auch nur eine Strophe

    oder ein Teil einer Strophe, wie I/1/118, zweite Hälfte der dritten Strophe, II/2/154, 2. Strophe.

    Häufig ist die dritte Strophe diejenige mit auffallend schräger Schrift, wie auch I/1/163.

    Deutschmanns an sich runde und flüssige Schrift wirkt an manchen Stellen eckig und scheint an

    Flüssigkeit verloren zu haben. Vielleicht ist es dem Schreiber zu der Zeit nicht gut gegangen, er

    zwingt sich aber trotzdem zu einem gewissen Arbeitspensum. Solche Seiten, auf denen die

    Schrift nicht flüssig wirkt, weil die Buchstaben einzeln abgesetzt neben einander stehen, sind

    nicht häufig, Beispiele sind I/1/46; II/2/7 und II/2/39. Vielleicht sind die vereinzelten Buchstaben,

    die oft auch kleiner sind, ein Zeichen von Ermüdung: I/1/75ff; VIII/15/212f.

  • 28

    Wenn Deutschmann den Zeilenabstand reduziert, bleibt am unteren Rand der Seite auffällig viel

    Platz, zum Beispiel IV/7/55 und 57, wo jeweils in der dritten Strophe die Zeilen sehr eng

    beieinander stehen.

    Interessant ist auch seine individuelle Schreibung von Ziffern. Bei der Seitennummerierung

    fallen teilweise auffällige Schreibweisen von Ziffern auf. Seltsam geschrieben wird oft die Ziffer

    3, die wie ein geschwungenes „J“ aussieht, Beispiel u.a. I/1/30 und 37. Es gibt Ziffern, die

    aufgrund ihrer Größe herausstechen und zwar werden 6 und 9 sehr häufig übermäßig groß und

    sehr schwungvoll geschrieben. Beispiele dafür gibt es sehr viele, z.B. I/1/93, 98, II/2/96, IV/6/95,

    wo die erste Ziffer der Seitenangabe viel größer ist. Die zweite Ziffer viel größer zeigt sich u.a.

    I/1/76, 79, 89. Bei dreistelligen Zahlen sind die Ziffern 6 und 9 an letzter Stelle außergewöhnlich

    groß und schwungvoll, u.a.: I/1/106, 176, 186, 206, 256, II/2/119. Manchmal sind die Ziffern 6

    und 9 auch in mittlerer Stellung größer als die nebenstehenden Ziffern: I/1/261 und II/2/162. Es

    gibt auch Seiten, auf denen die zweite und dritte Ziffer die anderen überragen: I/1/166 und 266.

    Wenn viele Einser in der Ziffer vorkommen, wirken diese wie verbunden: II/2/101; II/2/111 u.ö.

    Auffällig ist auch die Schreibweise der Ziffer 1, die meist mit dem Aufstrich links, selten auch mit

    Aufstrich rechts geschrieben wird. I/1/181 zuerst mit Aufstrich links, zweiter Einser mit Aufstrich

    rechts.

    Deutschmann verwendet neben Bindestrichen und Anführungszeichen ganz selten das

    Gleichheitszeichen und zwar z.B. I/1/25,13: „Kupfer= und Eisenschmied“.

    Bindestriche werden oft nachträglich eingefügt, zum Beispiel: „Ein Brandopfer ist es, ein Opfer,

    woran / Der Herr – am Geruch – sich erquicket.“ (II/2/175,20f). Manchmal sind die Bindestriche

    auffällig lang.

    Auffällig ist auch eine Stelle mit Unterstreichungen. I/1/43 bis 54 sind viele Namen der

    Nachkommen Noahs dick unterstrichen. I/1/52,5 wirkt der erste Strich, als hätte Deutschmann

    ihn ohne Lineal gemacht.

    c. Duktuswechsel

    Der Duktus von Deutschmanns Schrift ändert sich oft, vor allem die Schriftgröße variiert,

    abhängig von seiner körperlichen Verfassung, der Arbeitszeit und der Arbeitsdauer. So folgen

    z.B. auf Seiten mit großer, gleichmäßiger Schrift wie II/2/56 zwei Seiten später Strophen mit

    enger, spitzer und schräger Schrift.

    Wenn Deutschmann zum Arbeiten anfängt, ist die Schrift oft kleiner, enger und spitzer.

  • 29

    Der Schrift merkt man an, wenn der Schreiber müde wird oder es ihm aus anderen Gründen wie

    Krankheit oder Erschöpfung nicht so gut geht. Dann werden die Zeilenabstände geringer und

    die Schrift wird zittrig, so zum Beispiel I/1/12, 3. Strophe. Stellenweise geht das Strophenende

    der 3. Strophe nach rechts unten als Zeichen von Ermüdung: II/2/33; II/2/51,7 und 15.

    Manchmal ändern sich die Größe der Buchstaben und der Duktus der Schrift in kurzen

    Abständen, zum Beispiel III/4/12 und 13: 1. Strophe große Schrift, 2. und 3. Strophe kleinere,

    spitzere Buchstaben und dünnere Tinte. Ebenso in V/9: Seite 122 ist die Schrift groß und mit

    schwarzer Tinte, Seite 123 ist die Schrift kleiner und die Tinte heller, Seite 124 wird die Schrift

    dann wieder größer.

    Stellenweise wirkt die Schrift so, als ob der Schreiber krank gewesen wäre, z.B. wenn die Schrift

    flach, eckig und überhaupt nicht flüssig ist, wie VI/11/172, die folgende Seite ist dann

    gleichmäßiger geschrieben. VI/12/194 ist die Seite sehr klein, mit einem sehr engen

    Zeilenabstand geschrieben, die dritte Strophe wirkt sehr ungelenkig. Hier ein Beispiel für die

    Duktus-Änderungen auf einer Seite: III/5/62: 1. Strophe flache Schrift, 2. Strophe größere Schrift

    und schwärzere Tinte und 3. Strophe vereinzelte, schräge Buchstaben, die spitz wirken.

    Der Duktus der Schrift ändert sich häufig, öfters bleibt eine Art nur wenige Strophen. Oft ist auch

    die Rückseite des Blattes etwas anders im Duktus, was vielleicht an der veränderten Haltung

    beim Schreiben liegt. Manchmal ist auch auf der linken Seite die 2. und 3. Strophe verwischt

    oder heller bzw. verschwommen.

    Auffällig ist folgende Ausnahme: Bei der Schreibung von drei Namen, nämlich Bar P‟hus,

    Bacchus und Jupiter Belus in I/1/48,17 wechselt Deutschmann von der Kurrentschrift in die

    Lateinschrift.

    An manchen Stellen hat man das Gefühl, als hätte Deutschmann die Federhaltung verändert

    und damit der Schrift einen anderen Charakter gegeben wie I/1/154, 2. Strophe. Hier wird die

    Schrift plötzlich kleiner, sie ist sehr schräglaufend, oft sind die einzelnen Buchstaben dieser

    Strophe nicht verbunden.

    Der Neuanfang nach einem Kapitelende ist meistens durch eine viel kleinere Schrift

    gekennzeichnet, dafür gibt es viele Beispiele: II/2/7,15ff; II/2/70,1ff; II/3/83,8ff; III/4/34,15ff u.ö.

    II/2/143 sind die erste und zweite Strophe sehr klein geschrieben, aber die dritte Strophe – nach

    einem Kapitelbeginn – noch kleiner.

    IV/6/110,8ff ist die Schrift beim Beginn des neuen Bibelkapitels schräger, etwas dünner, nicht so

    flüssig und die Buchstaben wirken vereinzelt. Kleiner, enger und flacher sind die Buchstaben

    nach dem Kapitelende IV/6/117,8ff.

  • 30

    III/4/74 zeigt eine sehr weitläufige Schrift, nach dem Kapitelende am Ende der Seite wird die

    Schrift auf Seite 77 dünner und kleiner. Nach dem Kapitelende IV/6/52,15ff und 58,15ff ist die

    Schrift viel kleiner und enger, die Buchstaben wirken spitz und vereinzelt.

    d. Schreibfehler Selbstverständlich treten bei einem so langen Text und dem enormen Arbeitspensum auch

    Fehler auf.

    Es gibt vielfältige Gründe für Schreibfehler. Der gelesene Text wird schlecht im Gedächtnis

    behalten, wenn von einer Vorlage übertragen wird. Deutschmann hat sicher von einer Vorlage

    abgeschrieben, anders wäre es bei dieser poetischen Bearbeitung nicht denkbar. Ermüdung,

    Zerstreuung und geringe Konzentration aus verschiedenen Gründen spielen auch eine große

    Rolle.

    Ausgelassene Buchstaben sind ein Zeichen von fehlender Konzentration, Beispiele dafür sind:

    „Mauesel“ (V/10/120,6) l fehlt; „Belgerung“ (VI/11/177,10) statt Belagerung; „Du wlltest dein

    Leben, erwiederte er, (…)“ (VIII/16/126,3): o fehlt.

    Ebenso unkonzentriert ist Deutschmann, wenn er den Zeilenbeginn klein schreibt: „kein Brot

    mitgenommen zu haben“ (VII/14/63,21) – vielleicht weil der Satz inhaltlich weitergeht.

    Ungenau auf die Vorlage geschaut und dann nicht mitgedacht hat er, als er g mit z verwechselt:

    „Von welchem man, den man zur Kreutztragung zwanz, [...]“ (VII/14/131,10).

    Auch aus Ermüdung und Erschöpfung passieren Fehler: Deutschmann vergisst eine Zeile

    VI/12/200,18 einzurücken, ebenso VIII/17/58,21.

    Ein Zeichen von Müdigkeit des Schreibers ist sicher eine Seite, auf der zweimal ein Wort

    eingefügt wird, ein nicht ausgebesserter Fehler auftritt („micht“) und radiert wird wie VIII/16/139:

    Zeile 8: „Dieß werden sie aber euch thun;/ weil sie mich […]“ – bei dem e von „euch“ ist radiert,

    das Wort „thun;“ ist mit einer gebogenen Linie eingefügt. Die dritte Strophe weist die Einfügung

    von „nun“ auf einer Linie sowie den Fehler „micht“ auf:

    Nun geh„ ich zu dem, der mich sandte; ihr frag‟t – Wohin aber bist du gewillet Zu gehen? – micht; weil ich nun/ dieses gesagt, So seyd ihr mit Trauer erfüllet.

    Ähnlich die Seite VIII/16/173, wo in Zeile 17 ein Buchstabe fehlt („himlichen“ statt himmlischen)

    und Deutschmann eine ganze Zeile auslässt, die er nachträglich mit Bleistift anfügt, indem er am

    rechten Rand, beginnend am Ende von Zeile 20 den fehlenden Satzteil anhängt. Die Ergänzung

  • 31

    zu Zeile 20 ist mit sehr dickem Bleistift geschrieben, vermutlich wollte er das noch ändern und

    hat dann vergessen:

    Nun geh„, meinen Brüdern zu sagen, gebot Er weiter, ich gehe zu unserem Gott Zum Vater, dem meinen und euren.

    Angefügt hat er nach „zu unserem Gott“: „Er ihm, daß ich lebe; ich gehe zu Gott, [...]“. Über die

    Einfügung ganzer Wörter wird beim Aspekt Fehlerkorrektur noch zu sprechen sein.

    Ermüdung und Konzentrationsschwächen zeigen sich auch darin, dass Deutschmann

    manchmal beide Anführungszeichen unten macht, Beispiele: III/4/18,16 sowie: „Und ‚Geh„ jetzt

    nach hause„ gesprochen“ (VI/11/16,14) und VI/11/185,3: „Und gleichfalls zu diesem ‚So schlag„

    mich!„ geredt.“ [nicht darstellbar]

    Öfters vergisst Deutschmann die Anführungszeichen wieder zu schließen: VI/12/111,1;

    VI/12/155,1; VII/14/40,20.

    Wenn der Schreiber müde wird, wird die Schrift nicht so flüssig, sie wirkt zittrig, Radierungen

    häufen sich. Beispiel: VII/13/91, 1. Strophe. Man merkt, dass er nach dieser Strophe eine Pause

    eingelegt hat, denn die 2. Strophe zeigt eine kleinere Schrift, dünnere Tinte und sie ist flüssiger

    geschrieben.

    Wenn Deutschmann erschöpft ist, wird seine Schrift kleiner, der Zeilenabstand wird geringer und

    die Zeilen wirken ungerade. Dann muss er auch häufiger ein ausgelassenes Wort mit einer

    Hilfslinie einfügen. (Beispiel: VII/13/110, 3. Strophe) Weitere Beispiele zur Verwendung von

    Hilfslinien zur Ergänzung werden beim Thema Fehlerkorrektur genannt.

    Die korrigierende Hand übersieht aber auch hin und wieder Fehler:

    „Du wlltest dein Leben [...]“ (VIII/17/126,3)

    „Pleger Pilatus“ („Auszug“ S. 70,10)

    Manche Fehler lassen sich auch gar nicht mehr korrigieren:

    VIII/15/34 besteht die 1. Strophe aus nur vier Zeilen, die Zeilen 5 bis 7 fehlen.

    Einmal vergisst Deutschmann in der letzten Zeile der dritten Strophe einzurücken: VIII/17/58,21.

    Im „Auszug“ Seite 36 folgen auf die Überschrift „Ergänzung der Leidensgeschichte Jesu. /

    Markus Kapitel 14 und 16.“ nur drei Zeilen in der dritten Strophe.

  • 32

    Selten kommt es zu Ungenauigkeiten bei der Bleistiftlinierung. III/4/3 ist keine Bleistiftlinie

    senkrecht am linken Rand sichtbar, daher ist der Zeilenbeginn am linken Seitenrand

    unregelmäßig.

    Es gibt auch „Fehler“ beim Vorzeichnen der Linierung: manchmal radiert Deutschmann eine

    zweite unbeabsichtigte Bleistiftlinie nicht aus, die schräg auf die erste zuläuft. Beispiele dafür:

    III/4/51,15; III/4/62,15; III/4/79,8; V/10/48,8. Wie abgerutscht wirkt die Linie III/5/18,15. Eine

    zweite dicke Bleistiftlinie auf der ganzen Zeile findet man III/4/140,15 und III/4/182,15. Auffällig

    ist ein dreifacher und dicker Bleistiftstrich am Beginn der Zeile V/9/24,15 bei einem Neubeginn

    nach dem Kapitelende.

    Band I/1/188 irrt sich Deutschmann und zeichnet den Bleistiftrand zur Markierung des

    Zeilenbeginns zunächst zu weit links und daher einen weiteren Strich rechts daneben, den

    falschen Strich radiert er nicht aus.

    Auf Seite 36 im „Auszug“ schreibt Deutschmann die Überschrift „Ergänzung der

    Leidensgeschichte Jesu. / Markus Kapitel 14 und 16.“ zentriert auf Bleistiftlinien, die über die

    ganze Seitenbreite gehen. Auch die erste Zeile der folgenden Strophe wird auf so eine Linie

    geschrieben. Ebenso verfährt er „Auszug“ Seite 44.

    Der „Auszug“ endet mit Seite 145, danach sind auf den folgenden fünf Seiten noch die

    Bleistiftlinien vorgezeichnet und geben Einblicke in die Arbeitsweise Deutschmanns. Er zeichnet

    mit Bleistift den linken Rand und die ersten Zeilen der Strophen ein.

    Diese Linierung mit Bleistift ist auf allen Blättern vorhanden, sie wurde nach der Fertigstellung

    des Textes in keinem der Bände ausradiert. Wenn auf einem Blatt nur zwei Strophen und die

    Überschriften stehen, zeichnet der Autor zusätzliche Linien für die Überschriften ein, zum

    Beispiel im „Auszug“ Seite 44 und Seite 81.

    e. Korrekturen, Ausbesserungen, Überschreibungen, Ergänzungen Wichtige Fragen, die sich kaum endgültig klären lassen, sind: Hat Deutschmann selbst Korrektur

    gelesen? Fallen ihm Fehler sofort auf?

    Umfangreiche Korrekturen bzw. Ergänzungen sind sehr selten. Außergewöhnlich große

    Ergänzungen, die in diesem Umfang nicht mehr vorkommen, muss der Schreiber am Beginn

    des 1. Teiles machen:

    I/1/8 – zwei Seiten vor Kapitelende – hat Deutschmann vielleicht das Geschriebene überprüft,

    das Fehlen der jeweils vier Zeilen mit dem Inhalt „Da ward aus Abend und Morgen der ... Tag“

    bemerkt und diese Ergänzungen unter der 3. Strophe auf Seite 8 bzw. neben den anderen

  • 33

    betroffenen Strophen auf den folgenden Seiten vorgenommen. Diese Ergänzung von insgesamt

    fünf Strophen zu je vier Zeilen ist kein Abschreibfehler, diese Verse kann Deutschmann nicht auf

    seiner Vorlage gehabt haben, es handelt sich um die größte inhaltliche Korrektur im ganzen

    Text, die ihm beim Korrekturlesen aufgefallen sein muss.

    An einer Stelle „vergisst“ Deutschmann eine ganze Strophe, und zwar I/1/25 die dritte Strophe,

    das Ende des Kapitels. Vielleicht ist er gedanklich schon beim nächsten Kapitel und macht nach

    der zweiten Strophe den Kapiteltrennstrich. Die dritte Strophe, die noch zum Kapitel gehört, wird

    mit einem Sternsymbol versehen und unterhalb des Kapiteltrennstriches angefügt. I/1/48

    passiert ihm genau das noch einmal. Die dritte Strophe muss mit einem Stern versehen und

    unter den Kapiteltrennstrich gestellt werden, sie gehört noch zum eben beendeten Kapitel. Auch

    hier ist, wie auf Seite 25, der Kapiteltrennstrich auffallend kurz.

    In den weiteren Bänden gibt es keine Ergänzungen von Strophen oder ähnlich umfangreichen

    Textstellen.

    Einzelne Buchstaben werden hingegen oft ausgelassen und Deutschmann fügt sie ein. Wenn

    genug Platz ist, in den Zwischenraum zwischen den Wörtern, wie „Er gab ihm jetzt Schafe und

    Rinder“ (I/1/96,2), letzter Buchstabe von „jetzt“ ergänzt. Wenn nicht genug Platz ist, setzt er den

    fehlenden Buchstaben schräg hinauf oder hinunter ans Wortende. Manchmal schreibt er dann in

    den Anstrich des nächsten Wortes hinein, wie „Beym Werk„“ (I/1/56,9), wo das „m“ auf den

    Anstrich des „W“ kommt. Ebenso verfährt er bei der Ergänzung von „m“ an der Stelle „Beym

    Brunnen“ (I/1/125,6). Bei dem Wort „beym“ ist es auffällig oft, dass das „m“ nachträglich ergänzt

    wird: „beym Rindopfer“ (II/3/5,10): „m“ schräg nach unten eingefügt. „Beym Heere, [...]“

    (III/4/9,7): „m“ ebenfalls schräg nach unten ergänzt.

    Das „m“ von „beym“ kann auch, wenn es vergessen wurde, schräg nach oben hinzu gesetzt

    werden: „beym Geräthe“ (V/9/186,21) und zweimal knapp hinter einander: „beym Tempel“

    (VII/13/178,8) und „beym Himmel“ (VII/13/73,10).

    Beim Einfügen von Buchstaben verwendet Deutschmann manchmal eine kleine geschwungene

    Hilfslinie, auf die er dann die fehlenden Buchstaben einträgt, z.B. „en“ am Ende von „Harfspiel“

    (I/1/25,22). Diese Hilfslinie braucht er vor allem für das Ergänzen von ganzen Wörtern, die er

    vergessen hat.

    An manchen Stellen kann man erkennen, dass Deutschmann Einfügungen eines Wortes zuerst

    mit Bleistift vorgeschrieben und dann mit Tinte überschrieben hat: das Wort „den“ wird links über

    „auf“ auf einer gebogenen Linie (durch / gekennzeichnet) eingefügt: „Es hat, den/auf Antrieb des

    Herren, hierauf / Elias den Gürtel genommen;“ (VI/11/168,10) Ebenso eine Einfügung von

    „hielt“ in VI/12/111,7: „Dagegen und hielt/aber stille.“

  • 34

    Auch mit einer gebogenen Linie, aber ohne Bleistift-Vorzeichnung, sieht die Einfügung von

    „sich“ im folgenden Satz aus: „Und bracht„ ihn mit sich/ingeheim in das Haus“ (VI/12/96,10).

    Auffällig ist, dass es sich bei den vergessenen Wörtern um kurze, meist einsilbige Wörter

    handelt, die Deutschmann beim Abschreiben von der Vorlage übersehen hat. Hier weitere

    Beispiele für Wörter, die er auf einer gebogenen Hilfslinie einfügen muss:

    „[...] Dem Abram erwiesen sie Gutes;“ (I/1/61,5): „sie“ eingefügt.

    „[...] Und nahten sich ihm mit Verneigen;“ (I/1/179,1): „mit“ eingefügt.

    „er“ (II/2/131,3): Wort und Linie mit Bleistift vorgezeichnet und leicht versetzt mit Tinte übermalt.

    „jeder“ (II/2/175,13): zusätzlich ist radiert worden und unter der Tinte ist der Bleistift von der

    Korrektur noch sichtbar.

    „Nicht Ein Pheresit„ [...]“ (II/2/210,12): „Ein“ auf einer Linie, die wie ein Häkchen aussieht.

    Weitere kurze Wörter auf gebogener Linie: „ich“ (II/2/54,9), „ein“ (III/4/36,2), „hat“ (III/4/41,13),

    „von“ (III/4/74,19), „sie“ (III/4/83,12), „ist“ (III/4/136,21), „mit“ (III/5/21,3), „ich“ (III/5/178,10),

    „dann“ (IV/6/100,18), „die“ (V/9/14,3), „der“ (V/10//36,3), „den“ (VI/11/168,10), „dem“

    (VIII/15/81,2).

    Oft werden die Einfügungen mit Bleistift vorgezeichnet und dann mit Tinte nachgezogen, der

    Bleistift wird meistens ausradiert, zum Beispiel bei dem Rufzeichen „Gideon!“ (IV/7/56,7). Nicht

    ausradiert werden die Rufzeichen, die nachgezogen wurden: „des Herren!!!“ (IV/7/57,7).

    Bei den Einfügungen, die Deutschmann oft mit Bleistift vorzeichnet, kann man erkennen, dass

    vermutlich er selbst Korrektur gelesen hat, weil die Schrift wie seine Hand aussieht. Manchmal

    vergisst er, die Korrekturen mit Tinte nachzuziehen, vielleicht weil er sie übersieht, wenn sie zu

    klein sind wie zum Beispiel Beistriche in IV/7/73,8 und „Auszug“ S. 47, Zeile 10 und 19.

    Bei Korrekturen ist Deutschmann erfinderisch: III/4/143,4 muss er in der zweiten Zeilenhälfte

    radieren, er bessert aus, lässt aber die letzten Buchstaben des Wortes „eite“ stehen, deshalb

    hat er keinen Platz mehr und muss und mit „u.“ abkürzen: „Damit er nach Länge u. Breite [...]“.

    Manchmal verschreibt sich Deutschmann, radiert aber den Fehler nicht weg, sondern wischt

    über das Geschriebene und schreibt auf dem Verwischten die Richtigstellung, wie z.B. I/1/265,2

    bei dem Wort „einstens“ die letzten drei Buchstaben. Einmal schreibt er „denn“ nur mit einem n

    und macht nachträglich einen Geminationsstrich über das n, wie er sonst bei „mm“ macht

    (V/9/116,20).

    Eine sehr seltene Form der Korrektur findet man V/9/219,13. Hier streicht Deutschmann ein

    ganzes Wort mit Bleistift durch.

  • 35

    Auf zwei aufeinander folgenden Seiten schreibt Deutschmann ein und dasselbe Wort irrtümlich

    mit einem kleinen e und beide Male einfach ein großes E über das kleine: „Erschlag‟ne“

    (V/10/7,13) und „Erschlagene“ (V/10/8,13).

    Auffälligkeiten bei der Fehlerkorrektur zeigt Band IV/7/103,10: Das falsche Wort wird mit Tinte

    durchgestrichen und das richtige Wort oberhalb hingeschrieben: „nämlich ihr selbst“ – „ihr“ ist

    durchgestrichen und oberhalb steht „euch“. Durchgestrichen wird VI/12/163,13 das Wort „sich“,

    davor wird „und“ nachträglich eingefügt: „verbrannte und sich bleich, [...]“.

    Deutschmann (oder eine andere Hand) hat Korrektur gelesen und oft Fehler mit Bleistift

    angezeichnet. Kleine Korrekturen wie zum Beispiel ein fehlender Apostroph mit Bleistift fallen

    Deutschmann dann beim Ausbessern nicht auf und er lässt sie mit Bleistift stehen. Beispiele:

    Apostroph bei „urtheil„“ (V/9/110,17), „heil„“ (VIII/15/38,1).

    Beistriche wirken oft wie nachträglich in den Text eingefügt. Dafür einige Belegstellen: II/2/120,1;

    II/2/120,8; II/2/121,1; II/2/207,15; II/3/2,1; II/3/120,5; III/4/43,16; III/4/46,8; V/10/45,13; V/10/47,6;

    VIII/15/31,11.

    Die häufigste Form der Fehlerkorrektur ist das Radieren. Sichtbare Radierungen, die dann auch

    oft dickere und zerfließende Tinte bei der Korrektur mit sich bringen, finden sich im Schnitt auf

    jeder dritten Seite. Kleinere Verschreibungen und Radierungen mit Korrektur sind häufig, oft

    einmal pro Seite.

    Manchmal sind die Radierungen so stark, dass die Tinte bei der Ausbesserung dann zerläuft:

    zum Beispiel VII/13/197,11; II/2/130,4; Beim Radieren wird manchmal sogar das Papier

    beschädigt wie II/2/132,20 oder VII/4/27,21. Ebenso II/2/147,19, die Papieroberfläche ist durch

    extreme Radierung zerstört, die Schrift darüber verschwommen. II/2/202,14 wird auch so stark

    radiert, dass die Papieroberfläche schwer beschädigt ist.

    Manchmal wird das Papier durch die starke Radierung gelblich: III/4/23,8 ist im Bereich einer

    ganzen Zeile stark radiert und darüber geschrieben worden, dadurch wird die Stelle gelblich und

    sehr rau.

    II/2/164 radiert Deutschmann in der 2. und der 3. Strophe insgesamt dreimal, davon zweimal

    stark mit Korrekturen.

    Weil Deutschmann, vielleicht aus Unkonzentriertheit, ganz links zu schreiben begonnen hat,

    muss er III/4/184,18 stark radieren.

    Starke Radierungen führen manchmal fast zur Unlesbarkeit einzelner Buchstaben, zum Beispiel

    IV/6/109,2.

  • 36

    Sehr selten radiert Deutschmann einen Buchstaben im Wort aus und die leere Stelle bleibt im

    Wort erhalten wie V/9/77,12 bei „Verschmä het“. Der Fehler ist ihm beim Korrekturlesen

    aufgefallen und er wollte vermutlich nicht noch mehr radieren und eventuell damit das Papier

    beeinträchtigen.

    Es gibt auch großflächigere Radierungen wie II/2/22,19f. Einmal muss Deutschmann schon

    während des Schreibens radieren, als er einen gröberen Fehler bemerkt und radiert sehr stark,

    zerstört das Papier dabei so, dass er ca. drei Zentimeter mitten in der Zeile leer lassen muss:

    „[...] Zu Aphek; Es ließ sich hinwieder [...]“ (V/9/213,9)

    II/2/130 zeigt Deutschmann eine andere Art zu radieren, die Papieroberfläche wird nicht so

    zerstört, sondern bleibt glatt.

    Ein Loch im Papier durch eine zu starke Radierung oder einen Säurefleck zwingt Deutschmann

    III/4/121,17 das Wort „er“ oberhalb dieses Lochs zu platzieren.

    Ebenso findet sich ein Loch im Papier III/4/203,17. Hier hat er beim „W“ von „Wüste“ so stark

    radiert, dass ein Loch entstanden ist. Er schiebt ein rundes Stück Papier ins Loch hinein, es ist

    nicht angeklebt.

  • 37

    C. Zur Person des Dichters Grundlegende Informationen über den Verfasser des Textes „Der Wanderstab“ erhält man auf

    der Titelseite des ersten Bandes seines umfassenden Werkes:

    Der Wanderstab. Erster Theil. Die Patriarchen: von Joseph Deutschmann quieszE. k.k. Kreisforstkommissär des Viertels Untermannhartsberg in Niederösterreich in den Tagen seiner Quieszenz zu seiner Beschäftigung und zu seiner Erbauung metrisch bearbeitet, und zwar im Jahre 1835 am Mariahimmelfahrtstage damit begonnen, ohne Unterbrechung durch einundzwanzig Jahre fortgesetzt und in seinem vierundachtzigsten Lebensjahre im Jahre 1856 am Vorabende des heil. Leopold mit den zwey Büchern der Machabäer geendet.

    Der Kreisforstkommissär hat seinen Text 1856 beendet, in seinem 84. Lebensjahr. Daraus folgt,

    dass Joseph Deutschmann 1773 geboren wurde.

    In der Stiftsbibliothek Klosterneuburg, in der Österreichischen Nationalbibliothek und in der

    Wiener Universitätsbibliothek gibt es ein weiteres Werk von Joseph Deutschmann mit folgendem

    Titel:

    "Entwurf zu Erhebung eines gleichmäßigen jährlichen Ertrages der Forste nebst Begründung

    eines immerwährenden Nachhaltes derselben nach originellen, bisher noch ganz unbekannten,

    gemeinfaßlichen Grundsätzen eigens zur Basis für den in dem allerhöchsten Forstpatente vom I.

    July 1813 § I. erwähnten Unterricht über die Behandlung und Benützung der Wälder

    Niederösterreichs bearbeitet von Joseph Deutschmann, k. k. Kreisforstkommissär des Viertels

    Untermannhartsberg, und ausserordentlicher Lehrer der Forstwissenschaft. Kornneuburg, 1821.

    Gedruckt bey Joh. Mathias Walter."

    Auf dieses Forstbuch möchte ich später noch genauer eingehen, weil es einige Informationen

    über das Leben Deutschmanns enthält. Festzuhalten ist, dass sein erstes Werk seinem

    beruflichen Umfeld als Kreisforstkommissär entspringt, wie er sich in der Vorrede zum

    „Wanderstab“ bezeichnet.

  • 38

    Auf eine falsche Spur bei der Suche nach Informationen über Joseph Deutschmann kommt

    man, wenn man in den Online-Katalog 1501 - 1929 in der Österreichischen Nationalbibliothek

    als Suchbegriff „Deutschmann, Joseph“ eingibt. Man erhält folgende zwei Ergebnisse:

    1 Deutschmann, Joseph pseud. s. (auch) Müllermeister, Joseph 2 Müllermeister, Joseph, pseud. Deutschmann, Joseph: Entwurf zur Erhebung e. gl.m.

    jährl. Ertrages d. Forste (etc) Korneuburg, Walter 1821. (43.L.21)3

    Wie kommt man auf das Pseudonym Müllermeister für Deutschmann? Der Name Müllermeister

    kommt in Deutschmanns Buch „Entwurf zur Erhebung …“ nirgends vor. Unter dem Suchbegriff

    Müllermeister, Joseph erhält man im Online-Katalog 1501 – 1929 folgende drei Einträge:

    1 Deutschmann, Joseph pseud. s. (auch) Müllermeister, Joseph 2 Müllermeister, Joseph Wilhelm Smets in Leben und Schriften. Eine Literatur-Studie. 1877

    183826.-B. Neu Mag 3 Müllermeister, Joseph pseud. Deutschmann, Joseph Entwurf zur Erhebung eines

    gleichmäßigen jährlichen Ertrages der Forste (etc.) 1821 43.L.21.4

    Im „Deutschen Pseudonymen-Lexikon“ findet man unter Deutschmann zwei relevante Einträge:

    „Deutschmann, Ernst – Müllermeister, Joseph [KÜ 15]5 [Keiter VII]6. Deutschmann, Joseph –

    Müllermeister, Joseph [Keiter VI, 212]“.7 Wer war Joseph Müllermeister?

    Unter dem Namen Joseph Müllermeister wurde ein Werk über Wilhelm Smets veröffentlicht, das

    sich auch in der Österreichischen Nationalbibliothek und der Wiener Universitätsbibliothek

    befindet: „Wilhelm Smets in Leben und Schriften. Eine Literatur-Studie. Von Joseph

    Müllermeister. Aachen: Rudolf Barth 1877.“

    1877 wäre Joseph Deutschmann aber schon 105 Jahre alt gewesen. Außerdem hat Joseph

    Müllermeister in Folge weitere Bücher in Aachen veröffentlicht, dazu zählen: 1877

    „Beschreibung des Reg.=Bezirks Aachen f. Volksschulen.“8 Davon gibt es weitere Auflagen, u.a.

    7. Auflage 1889. Ebenfalls von Joseph Müllermeister stammt eine „Kleine biblische Geschichte.

    3 Österreichische Nationalbibliothek, Katalog 1501 – 1929,

    http://aleph18.onb.ac.at/F/HU9CKDSUCBKN3P43TRRVX51MXHMK8ED8JQEB1XG1E1NNTF67MV-47739?func=find-b&find_code=WRD&adjacent=N&request=Deutschmann+Joseph&x=0&y=0, 22.2.2010. 4 Ebd. http://aleph18.onb.ac.at/F/HU9CKDSUCBKN3P43TRRVX51MXHMK8ED8JQEB1XG1E1NNTF67MV-

    63678?func=find b&find_code=WRD&adjacent=N&request=M%C3%BCllermeister+Joseph&x=0&y=0, 22.2.2010. 5 Kü = Allgemeiner deutscher Literaturkalender. Hrsg. von Heinrich Hart und Julius Hart (später von Joseph

    Kürschner). Bremen: 1879ff. Jg. 1ff. (eckige Klammern im Original) 6 Keiter = Katholischer Literaturkalender. Hrsg. von Ernst Keiter. Regensburg: 1891. Jg. 1ff.

    7 Michael Holzmann und Hanns Bohatta: Deutsches Pseudonymen-Lexikon. Hildesheim, New York: Georg Olms

    Verlag 1970. S. 64, linke Spalte. 8 Christian Gottlob Kayser: Christian Gottlob Kayers‟s Vollständiges Bücher-Lexicon enthaltend alle von 1750 bis

    Ende 1882 gedruckten Bücher. 36 Bde. 1834ff. Bd. 22: L – Z. Bearbeitet von Richardt Haupt. Leipzig: T.D.Weigel 1883. S. 202, linke Spalte.

  • 39

    Für die Unterstufe der kathol. Volksschule“, Aachen: 1890. Ebenso: „Vaterländische Geschichte

    für katholische Volksschulen. Ein Werk- u. Wiederholungs-Büchlein. 3. Auflage, Aachen: 1891.

    Joseph Müllermeister hat außerdem die „Rheinisch-westfälische Schulzeitung“ herausgegeben,

    bei Kayser sind Ausgaben unter seinem Namen bis 1910 belegt. Damit ist eindeutig bewiesen,

    dass Joseph Müllermeister nicht identisch mit Joseph Deutschmann ist, da Müllermeister

    Deutschmann sicher überlebt hat.

    Nun zu den Angaben im „Pseudonymen-Lexikon“ von Holzmann und Bohatta.

    Folgende Informationen erhält man, wenn man den Quellenangaben des Pseudonymen-

    Lexikons nachgeht. Der „Deutsche Litteratur-Kalender“, herausgegeben von Joseph Kürschner9,

    für das Jahr 1886 und die folgenden Jahre nennt unter Deutschmann, E. einen Verweis auf P.

    Lippert, unter diesem Namen den Hinweis auf seine Pseudonyma F. Deutschman und Pater

    Filucius sowie seine Berliner Adresse. Unter J. Müllermeister wird nur seine Adresse in Aachen

    angeführt, in weiteren Jahren auch seine Werke wie u.a. „Wilhelm Smets“. Der 15. Jahrgang des

    „Litteratur-Kalenders“, der als Quelle im „Pseudonymen-Lexikon“ genannt wird, verweist bei dem

    verstorbenen Jos. Müllermeister auf sein Pseudonym Ernst Deutschmann, nennt seinen Beruf,

    Hauptlehrer, Redakteur der „Rheinisch Westfälischen Schulzeitung“, bei seinen Werken u.a.

    „Wilhelm Smets“, eine „D. Schulära“, „Vaterl. Gesch. f. kath. Volkssch.“ und eine „Kl. Bibl.

    Gesch.“10

    Aus diesen Angaben lässt sich kein Hinweis ableiten, dass es sich bei dem Autor des

    „Wanderstabs“ und des „Entwurfs zu Erhebung eines gleichmäßigen jährlichen Ertrages des

    Forste“ um dieselbe Person wie Joseph Müllermeister handeln könnte. Joseph Müllermeister hat

    als Pseudonym Ernst Deutschmann verwendet. Wie kommt dann die Nationalbibliothek auf den

    Verweis auf Joseph Müllermeister unter dem Stichwort Joseph Deutschmann?

    Der einzige Grund könnte das „Deutsche Pseudonymen-Lexikon“11 sein. Der Eintrag auf Seite

    64 wurde schon erwähnt: „Deutschmann, Ernst. – Müllermeister, Josef [Kü 15], [Keiter VII].

    Deutschmann, Joseph. – Müllermeister, Josef. [Keiter VI, 212].“

    Geht man der Quelle Keiter VI, 212 nach, ist allerdings von Joseph Deutschmann keine Rede.

    In „Keiters Katholischem Literaturkalender“12 liest man im „Verzeichnis katholischer Schriftsteller

    deutscher Zunge“ unter „Deutschmann, Ernst“ den Verweis auf Müllermeister. Die Stelle auf

    9 Allgemeiner deutscher Literaturkalender. Hrsg. Von Heinrich Hart und Julius Hart (später von Joseph Kürschner).

    Jg. 1ff. Bremer: 1879ff. Joseph Kürschner (Hrsg.): Deutscher Litteratur-Kalender auf das Jahr 1886 (und fortfolgende), 8. Jg. (ff). Berlin u. Stuttgart: W. Spemann 1886. 10

    Ebd. 15. Jg. Eisenach: Jos. Kürschners Selbstverlag 1893. Sp. 790. 11

    Michael Holzmann und Hanns Bohatta: Deutsches Pseudonymen-Lexikon. 12

    Ernst Keiter (Hrsg.): Keiters Katholischer Literaturkalender. Neubearbeitet von Dr. Jos. Jörg. 6. Jg., Essen a.d.Ruhr: Fredebeul u. Koenen 1902.

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    Seite 212 lautet: „Müllermeister13, Josef, (Ps. Ernst Deutschmann), Schulmann, Redakt. Der

    Rhein.-Westf. Schulzeitung, Aachen […], Wilh. Smets 77, Heimatkunde des Reg.=Bez. Aachen,

    79, […].“ Es ist unklar, wie Holzmann und Bohatta dann auf Joseph Deutschmann kommen, von

    dem hier überhaupt nicht die Rede ist.

    „Eymers Pseudonymen Lexikon“14 verweist auf Seite 463 unter Deutschmann, Ernst auf Lippert,

    Paul. Unter den Realnamen findet man auf Seite 209: „Lippert15, Paul, * 22.5.1833 Halle/S., +

    4.11.1906 Berlin; - Ps. Ernst Deutschmann; Pater Filucius redivivus.“

    Folgendes lässt sich daraus